Studie Stampflehm

Auftrag: Studie
Architektur: MWArchitekten, Hohenems
Team: Lukas Mähr, Martin Rauch, Jomo Zeil
Partner: Lehm Ton Erde, Schlins

Gemeinsam mit dem ausführenden Untenehmen “Lehm Ton Erde” haben wir eine Fasasdenstudie erarbeitet in der wir im erdberührten teil mit Stampfbeton arbeiten und im diaüberliegenden teil mit Stanpflehm. Das Zulassen einer bewährten kalkulierten Erosion der Lehmstampfstruktur in der Fassade unterstreicht die Lebendigkeit und den natürlichen Ursprung der Materialität. Die stete Veränderung der Fassade spiegelt das Leben wieder. Der Stampflehmbau stellt eine weit verbreitete und jahrtausendalte Bautradition dar die auch im schweizerischen Turgau vor der Industrialisierung im 18. Jh bis dreigeschossig tragend erfolgreich angewendet wurde. 

Krümelige, erdfeuchte und relativ magre Lehmmasse wird schichtweise in eine Schalung eingeschüttet und durch Stampfen per Hand verdichtet. Ein grosser Vorteil der Stampflehm-Technik besteht darin, dass sich das in der Natur häufig vorkommende, durch Erosion und Sedimentation entstandene Gemisch aus Lehm, Sand und Schotter für die Erstellung von Wänden und Stampflehmböden besonders gut eignet. Diese Baustoffe sind von der Rohstoffgewinnung bis zum Recycling nachhaltig. Lehm ist ein massiver Baustoff mit guter Druckfestigkeit und im Verbund mit Holz auch sehr geeignet für Bauelemente, welche auf Zug beansprucht sind. So können Wände, Verputz, Böden, und Lehmakustikdecken geformt werden. Für das Raumklima wesentliche Eigenschaften sind die positiven feuchtigkeitsregulierenden Wirkungen der Lehmflächen seine thermische Speicherung und die Aktivierung der Lehmbauteile für die Beheizung oder Kühlung.

Durch die Verwendung von regionalen / lokalen Materialien wie Betonrecyclingmaterial, Lehm und Holz ist ein niedriger Energieverbrauch von der Gewinnung über die kurzen Transportwege bis zum Einbau gewährleistet. Es werden bewusst erneuerbare Baustoffe verwendet und dadurch erhebliche graue Energie eingespart. Zudem verfügt vor allem der Lehm über eine hervorragend selbstregulierende Wirkung der Raumluftfeuchte und eine hohe Speichermasse. Über die drei offenen Stiegenhäuser mit natürlicher Konvektion im Gebäudekern kann diese Kapazität bestens ausgenutzt werden. Im Sommer wirkt die Masse durch Nachtlüftung kühlend, im Winter wärmespeichernd.

 

Links:

www.lehmtonerde.at